FÜHRUNGSTRAINING
Die Einsatzart Schutz
17 11 2017
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Schutz ist eine Einsatzart mit dem Zweck, wichtige Objekte wie Kraftwerke, Industriebetriebe, Verkehrswege, Räume und Personen vor einem überraschenden Zugriff durch offen oder verdeckt vorgehende gegnerische Kräfte oder zivilen Störerinnen oder Störern sowie Terroristinnen und Terroristen zu bewahren.
Der sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz ist eine Hilfeleistung des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH) auf Anforderung der zuständigen Sicherheitsbehörden. Militärische Kräfte können in diesem Fall zur Wahrnehmung sicherheitspolizeilicher Assistenzleistung herangezogen werden.
Die Teilnehmerin und Teilnehmer waren die Angehörigen des Jahrgangs Freiherr von Reischach, welche sich gerade im dritten Semester des Fachhochschul-Bachelorstudiengangs Militärische Führung (FH-BaStg MilFü) an der Theresianischen Militärakademie befinden.
Beim Führungstraining wird die für Führungskräfte erforderliche personale-, sozial-kommunikative- sowie die Aktivitäts- und Handlungskompetenz gestärkt.
In den Grundlagenunterrichten werden unter anderem die Rechtsgrundlagen für einen Einsatz militärischer Kräfte im Inland, die Struktur und Aufgaben der zu unterstützenden Behörden bzw. Exekutivorganisationen sowie das erforderliche Zusammenwirken militärischer Kräfte und mögliche technische Mittel, welche in der Einsatzart Schutz eingesetzt werden können, vermittelt.
Aufbauend darauf wird dann in der Taktikausbildung die Anwendung des taktischen Führungsverfahrens auf Ebene verstärkter kleiner Verband sowie die Führung von Einheiten der Kampftruppe im Schutz von Räumen und Linien vermittelt.
Dabei werden die Fertigkeiten und Kompetenzen zum Einsatz militärischer Kräfte im Inland entwickelt. Auch die Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit über einen längeren Zeitraum und das erforderliche Zusammenwirken mit Einsatzunterstützungs-, Kampfunterstützungs- und Kampftruppen, Behörden, Exekutiv- und Rettungsorganisationen wird behandelt.
Um dies zu schulen wurde sowohl verlangt, militärische Inhalte bei Befehlsausgaben und Briefings vor militärischen Vorgesetzten und Untergebenen, als auch die gleichen Inhalte vor zivilen Personen vorzutragen. Die Lehrveranstaltung wurde nach den Grundsätzen der Lernform „Problembasiertes Lernen" gestaltet. Bei dieser Lernform müssen die Lernenden weitgehend selbständig eine Lösung für ein vorgegebenes Problem finden.
Die Studierenden lernen, einen Auftrag zu analysieren, geeignete Informationsquellen zu finden und zu nutzen und schließlich Lösungen zu vergleichen, auszuwählen und umzusetzen, wobei das Ausbildungspersonal unterstützt. Die Fähnriche mussten dabei theoretischen Input in einen praktischen Output verwandeln und anschließend die Ergebnisse den Trainern präsentieren.
Am Ende der Woche fand eine Führungsübung statt. Hierbei wurden die Berufsoffiziersanwärterin und Berufsoffiziersanwärter mit Aufgaben konfrontiert, die in wenigen Minuten beurteilt und anschließend durch das Geben von Befehlen gelöst werden mussten. Die Aufgaben reichten von einen Verletzten während eines Einsatzes bis zum Evakuieren von Tagungsmitgliedern aufgrund einer Demonstration. So wurde auch die 4. Kompetenz, die Entscheidungsfähigkeit, verbessert.
Mit dem Ausbildungsmodul Schutz im Rahmen der Ausbildung der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter wird das erforderliche Leistungsprofil der zukünftigen militärischen Führungskräfte zur erfolgreichen Bewältigung von Herausforderungen im Rahmen eines Schutzeinsatzes am Beispiel einer verstärkten Einheit des ÖBH erworben.
Im Rahmen der vor, zwischen und nach den Semestern am FH-BaStg MilFü durchgeführten Ausbildungsabschnitten des Truppenoffizierslehrganges werden diese Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen zusätzlich praktisch ergänzt, erweitert und gefestigt.
Durch die vielfältigen Situationen wurden die Fähnriche stets gefordert und konnten sich so persönlich stark weiterentwickeln und sind daher besser auf ihre zukünftige Verwendung in der Truppe vorbereitet.
[Inhalt: Fähnrich Johannes ÖLLERER, Mag. (FH) Michael Moser, Major; Bild(er): © Oberstleutnant Thomas Lampersberger MSD]